Warum ein Public-Private-Experte in den Beirat gehört – Chancen für KMU an der Schnittstelle zwischen Staat und Wirtschaft
- mk68270
- 31. Juli
- 2 Min. Lesezeit

In mittelständischen Unternehmen (KMU) ist der Beirat ein zentrales Instrument zur strategischen Beratung und Governance. Während häufig auf Branchenkenner, Finanzexperten oder erfahrene Unternehmer gesetzt wird, bleibt eine Funktion oft unterrepräsentiert: die Rolle eines Beiratsmitglieds mit ausgewiesener Kompetenz an der Schnittstelle zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft – also jemand, der den Public-Private-Dialog versteht, gestalten kann und über entsprechende Netzwerke verfügt.
Gerade für KMU, die zunehmend in ein komplexes Umfeld aus Regulierung, Förderung und politischem Strukturwandel eingebunden sind, wird dieser Blickwinkel immer relevanter. Ob Digitalisierung, Energiewende, Fachkräftesicherung oder EU-Taxonomie – viele dieser Entwicklungen werden durch politische Rahmenbedingungen mitbestimmt. Ein Beirat, der diese Themen politisch einordnen und unternehmerisch übersetzen kann, hilft, frühzeitig Chancen und Risiken zu erkennen.
Relevante Themen an der Schnittstelle Public-Private für KMU
Ein Beiratsmitglied mit Public-Private-Kompetenz bringt nicht nur Wissen über Förderprogramme und öffentliche Ausschreibungen mit, sondern auch Verständnis für politische Entscheidungsprozesse und Verwaltungslogiken. Für KMU sind unter anderem folgende Themen besonders relevant:
Fördermittel und öffentliche Finanzierung: Viele Unternehmen nutzen die ihnen zustehenden Fördermöglichkeiten nicht, weil sie die Antragsprozesse nicht durchdringen. Ein erfahrener Beirat kann hier entscheidend unterstützen – strategisch, operativ und durch Kontakte.
Regulatorische Entwicklungen: Ob ESG-Anforderungen, Berichtspflichten oder neue Branchenstandards – frühzeitige Informationen ermöglichen Anpassungsvorsprünge gegenüber Wettbewerbern.
Kommunale oder regionale Projekte: Insbesondere bei Standortfragen oder in regionalen Netzwerken kann ein Beirat mit Verbindungen in Politik und Verwaltung Impulse geben oder Hürden abbauen.
Public-Private-Partnerships (PPP): Für bestimmte Projekte – z. B. im Bereich Infrastruktur, Bildung oder Energie – können PPP-Modelle auch für KMU sinnvoll sein. Die richtigen Ansprechpartner und das richtige Modell zu finden, erfordert allerdings Erfahrung im Zusammenspiel beider Welten.
Verbandsarbeit als Mehrwert – Beirat mit Netzwerkfunktion
Wenn der Public-Private-Beirat zusätzlich eine Funktion in einem Wirtschaftsverband innehat, kann dies einen weiteren strategischen Vorteil für das Unternehmen bieten. Der Zugang zu politisch relevanten Themen, frühzeitige Informationen über Gesetzesinitiativen sowie die Möglichkeit zur Interessenvertretung auf Branchenebene steigern den Einflussradius des Unternehmens erheblich. Diese Art von „Beirat mit Netzwerkfunktion“ wird insbesondere dann wertvoll, wenn ein Unternehmen wachsen, neue Geschäftsfelder erschließen oder sich politisch positionieren möchte.
Fazit: Ein Beirat mit Public-Private-Verständnis ist kein „nice-to-have“, sondern zunehmend ein strategischer Erfolgsfaktor. Gerade für KMU bietet diese Perspektive die Möglichkeit, in einem sich wandelnden politischen und wirtschaftlichen Umfeld proaktiv statt reaktiv zu agieren. Wenn dieser Beirat zudem aktiv in einem Wirtschaftsverband ist, bringt er nicht nur Know-how, sondern auch direkten Zugang zu relevanten Akteuren mit – ein echter Mehrwert für jedes mittelständische Unternehmen.
Autor: Michael Stephan Graf linkedin.com/in/michael-graf-107636a6


